Internationale Schiedsgerichtsbarkeit gewinnt fortwährend an Bedeutung bei der Beilegung von grenzüberschreitenden Wirtschaftsstreitigkeiten. Als Vorteile jener werden oft Geschwindigkeit, die Möglichkeit der Bestimmung der Schiedsrichter, Effektivität bei der Vollstreckung, die gegebene Vertraulichkeit und überschaubare Kosten erwähnt. Bemerkenswerterweise werden all diese Aspekte zugleich auch als Schwächen der Schiedsgerichtsbarkeit kritisiert. Im Rahmen des angebotenen Seminars werden die einzelnen Aspekte der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit wissenschaftlich behandelt und im Rahmen einer zweitägigen Sitzung präsentiert sowie diskutiert.

Zur Teilnahme am Seminar ist eine Voranmeldung per E-Mail (anastasiia.bessonova@jura.uni-halle.de) bis zum 26.04.2020 erforderlich. Eine Vorbesprechung sowie die Themenvergabe erfolgen online am 22.04.2020 um 16:00 Uhr, ein entsprechender Teilnahmelink wird nach der Voranmeldung geteilt.  

Themen

1. Schiedsgerichtsbarkeit als alternative Streitbeilegungsmethode: historische Entwicklung
2. Die Kontrollfunktion staatlicher Gerichte über internationale Schiedsverfahren: Ist eine komplette Delokalisierung möglich oder erwünscht?
3. Einbeziehung von Dritten in das Schiedsverfahren
4. Schiedsfähigkeit des Streitgegenstandes am Beispiel von Handelsvertretungs-verträgen
5. Die steigende Bedeutung von Schiedsinstitutionen und die Privatautonomie der Parteien
6. Berufsethik der Schiedsrichter: zwischen soft und hard law
7. Transparenz in der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit
8. Recht auf ein faires Verfahren im Kontext der beschleunigten Schiedsverfahre
9. Insolvenz, Schiedsklausel und Recht auf rechtliches Gehör
10. Investitionsschiedsverfahren v. Investitionsgerichtshof: eine kritische Auseinan-dersetzung
11. ICANN-Schiedsverfahren: Vollkommenheit der privaten Rechtsdurchsetzung?
12. Korruption in der Schiedsgerichtsbarkeit