Forschungsschwerpunkte
Finanzmarktkrise und Strafrecht
Mit dem Projekt soll die strafrechtliche Verantwortung in der Finanzmarktkrise der Jahre 2007 und 2008 systematisch beleuchtet werden. Die Untersuchung hat folgende Schwerpunkte:
- Komplexität internationaler Finanzmärkte als Einfallstor kriminogener Verhaltensweisen an Kapitalmärkten (veröffentlicht in der Zeitschrift Kriminalistik 2009, Seite 12 ff).
- Finanzkrise und Untreue: Untersuchung der strafrechtlichen Haftung von Bankvorständen in der Krise. Die Untersuchung verläuft in folgenden Arbeitsschritten: Analyse kapitalmarktrechtlicher Vorgaben (Verbriefung von Forderungen), Investitionsstrategien in ABS-Anleihen unter besonderer Berücksichtigung von Zweckgesellschaften, Risikoanalyse gewählter Geschäftsmodelle, Übertragung in den Tatbestand der Untreue, insbesondere nähere Untersuchung der Pflichtwidrigkeit. Die Ergebnisse gehen als achtes Kapitel in die Neuauflage des "Handbuch Kapitalmarktstrafrecht", Köln 2010, ein. Das Buch ist im März 2010 erschienen.
- Zertifikate und andere Finanzprodukte aus strafrechtlicher Sicht.
Compliance in börsennotierten Unternehmen
Das Forschungsvorhaben widmet sich der Prävention kapitalmarktrechtlicher Verstöße (u.a. Insiderverstöße, Marktmanipulation) durch börsennotierte Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
- Analyse der aus der Börsennotierung folgenden Ge- und Verbote,
- Entwurf eines Compliances-Konzeptes zur Verhinderung entsprechender Taten.
Geldwäsche in der Kreditwirtschaft
Mit diesem Forschungsschwerpunkt werden praxisrelevante und rechtsdogmatische Fragen der Anwendung des Geldwäschetatbestandes (§ 261 StGB) in der Kreditwirtschaft untersucht. Berücksichtigung finden europarechtliche Vorgaben und kreditwirtschaftliche Pflichten mit Blick auf deren Verzahnung mit dem StGB.
Ausführliche Kommentierung des § 261 StGB von Schröder/Textor in: Fülbier/Aepfelbach/Langweg, Kommentar zum GwG, 6. Auflage 2006.