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Constitution des Königreichs

Vor 200 Jahren: Die Constitution des Königreichs Westphalen vom 7. Dezember 1807 - Erste bürgerliche Verfassung auf deutschem Boden

Eine Wissenschaftliche Konferenz der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg im Jahr der Geisteswissenschaften 2007

am 2./3. Oktober 2007 im Kulturhistorischen Museum Magdeburg (Kaiser-Otto-Saal)

Am 7. Dezember 2007 jährt sich zum 200. Mal das Inkrafttreten der Constitution des Königreichs Westphalen, der ersten bürgerlichen Verfassung in Deutschland, welche die Ideale und Rechtsprinzipien der Französischen Revolution – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – verankerte. Dieses bedeutende Verfassungsdokument wurde für ein Staatsgebilde geschaffen, dessen Territorium große Teile des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt einschloß. Napoléon I. vereinigte im Rahmen seiner Eroberungspolitik die Territorien Braunschweig und Hessen-Kassel sowie hannoversche, sächsische und preußische Gebiete zum Königreich Westphalen (Royaume de Westphalie). Darunter befanden sich Paderborn, Minden, Ravensberg, Münster, Hildesheim, Goslar, die Altmark, Magdeburg, Halle, Halberstadt, Hohnstein, Quedlinburg, das Eichsfeld, Mühlhausen, Nordhausen und Stolberg-Wernigerode. Hauptstadt wurde das hessische Kassel. Von dort aus regierte Jérôme (als König Hieronymus Napoleon), ein Bruder Napoléons, dieses Königreich. Die Verfassung wurde mit der Einführung französischen Rechts, des damals fortschrittlichsten und vorbildhaften Rechts in Europa, sowie mit der Errichtung von Gerichts- und Verwaltungsstrukturen nach französischem Muster untersetzt.

Im Zuge der Befreiungskriege brach das Königreich Westphalen 1813 zusammen. Eine dezidierte preußische „Siegergeschichtsschreibung“ hat es im kollektiven Gedächtnis der deutschen Bevölkerung weitgehend ausgelöscht. Ungeachtet der kriegerischen Entstehungsumstände unter französischer Besetzung hat die bürgerliche Rechtsordnung während ihrer kurzen Geltungsdauer interessante Wirkungen entfaltet. So konnten u. a. durch die Inanspruchnahme der garantierten bürgerlichen Freiheiten (Gewerbe, Eigentum, Freizügigkeit u.a.) mehrere Wirtschaftsunternehmen durch bürgerliche Kräfte gegründet und erfolgreich betrieben werden, wie es uns das Beispiel der Familie von Nathusius (Haldensleben) heute noch vor Augen führt.

Aus Anlaß der Erinnerung an die Wiedergewinnung der bürgerlichen Freiheiten am 3. Oktober 1990 (Tag der Deutschen Einheit) sollen diese spannenden Zusammenhänge einem breiteren interessierten Publikum näher gebracht werden.

Ablauf der Konferenz

Montag, den 1. Oktober 2007

Anreise der Konferenzteilnehmer und Gäste

ab 19.00 Uhr Gemütliches Beisammensein

Dienstag, den 2. Oktober 2007

9.00-9.30 Uhr

9.30-10.00 Uhr

10.00-10.30 Uhr

10.30-11.00 Uhr

11.00-11.30 Uhr

11.30-12.00 Uhr

12.00-12.30 Uhr

12.30-13.00 Uhr

13.00-15.00 Uhr

15.00-16.30 Uhr

16.30-17.00 Uhr

17.00-17.30 Uhr

17.30-18.00 Uhr

18.00-18.30 Uhr

19.15-20.15 Uhr

anschließend Empfang

Eröffnung, Grußworte

Prof. Dr. Matthias Puhle (Ltd. Direktor Kulturhistorisches Museum Magdeburg – muß noch gefragt werden)

Prof. Dr. Helmut Neuhaus (Erlangen), Vorsitzender der Vereinigung für Verfassungsgeschichte (zugesagt)

Staats- und Europaminister Rainer Robra, Landesregierung Sachsen-Anhalt

Botschafter der Französischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland bzw. Vertreter (angefragt)

Vortrag I
„200 Jahre Königreich Westphalen: Probleme, Forschungsstand und  -perspektiven“
Prof. Dr. Heiner Lück (Halle-Wittenberg)

Vortrag II:
„Charakter der Westphälischen Constitution – Parallelen zur Moderne?“
Dr. Dr. Rüdiger Ham (Marburg)


Diskussion

Kaffeepause

Vortrag III
„Die Rezeption des Königreichs Westphalen in deutschen Schulbüchern“
Volker Schütte M. A. (Magdeburg)


Vortrag IV
„Zum Verhältnis der Grafschaft Wernigerode zum Königreich Westphalen“
Dr. Uwe Lagatz (Magdeburg)

Diskussion

Mittagspause

Kurzer Stadtrundgang

Kaffeepause

Vortrag V
„Ein ‚Westphälinger’ als Augenzeuge. Die neuentdeckte Lebensgeschichte des Johann Christoph Pickert als historische Quelle“
Prof. Dr. Gotthardt Frühsorge (Wolfenbüttel)

Vortrag VI
„Spuren der ’westphälischen Zeit’ in Sachsen-Anhalt“
Prof. Dr. Mathias Tullner (Magdeburg)

Diskussion

Öffentlicher Festvortrag  von Frau Prof. Dr. Barbara Dölemeyer (Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main)
„Französisch-deutsche Rechtsbeziehungen vor und nach 1807“

Mittwoch, den 3. Oktober 2007 (Tag der Deutschen Einheit)

ab 9.00 Uhr

10.00-12.00 Uhr

13.00-15.00 Uhr

15.00 Uhr

15.30-16.30 Uhr


ca. 18.00 Uhr

Exkursion per Bus nach Haldensleben/Schloß Hundisburg

Besichtigung von Schloß und Park Hundisburg

Besuch und Gespräche mit Familie von Nathusius in Althaldensleben: Brückenbauer zwischen den Anfängen bürgerlicher Freiheiten und erfolgreicher Wirtschaftsentwicklung

Weiterfahrt nach Groß-Ammensleben

Begrüßung durch die Bürgermeisterin;

Besichtigung der Domäne (ehemaliger Besitzer Marschall Ney)

Ankunft in Magdeburg und Ende der Konferenz

Abreise der Teilnehmer(innen)

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